Rhondo ca *1994

Rhondo - ein Traum wird war!

 

Was ist der größte Traum eines jeden kleinen Mädchens?

Natürlich ein eigenes Pferd!

 

Im Alter von ca 12 Jahren wurde mir die Reitschule überdrüssig und ich konnte die Behandlung der Schulpferde die mit riesigen eiternden Satteldrücken umherliefen nicht länger ertragen. Aus diesem Grund machte ich mich auf die Suche nach einer Reitbeteiligung - Simon, ein braver Haflinger hatte kurzerhand mein Herz erobert. Leider zog er sich bald darauf einen Sehnenschaden zu und musste sehr lange Zeit pausieren. In dieser Zeit kümmerte ich mich freiwillig um das Reitpony des Hofes welches bald zugeritten werden sollte.

 

Leider funktionierte das alles nicht so wie gewollt und der störrische Rhondo wanderte wieder zurück in seine Box. Ich hatte die Herausforderung gewittert - ein junges ungestümes fast schwarzes Pferd! Noch immer war Simon im Krankenstand und ich durfte mich weiter um Rhondo kümmern und ihn sogar "reiten". Nach ein paar Monaten war meine Entscheidung klar! Das dünne, schlaksige Reitpony mit Hirschhals sollte meins werden!

 

Nach einem (oder eher 1000en) Gespräch mit meiner Mutter meinte sie: "Nun ja gut wenn die die Einstellgebühr aufbringen kannst, dann werden wir ihn kaufen."

Haha nichts leichter als das - nachdem ich die gesamte Verwandtschaft aktiviert hatte war das Geld zusammen und meine Mutter musste ihr Versprechen einlösen.

 

Rhondo gehörte mir - ich war das glücklichste Mädchen der ganzen Welt!

 

Aufgrund seiner missglückten Zureiterfahrungen hatte ich viel Arbeit mir ihm -  und lernte sehr viel. Alleine im ersten Jahr bin ich ausschließlich Schritt geritten und habe das Lenken geübt - geduldig habe ich mich mit Astrid und Marjorie in die höheren Gangarten vorgewagt. aber immer erst als alle Seitengänge perfekt saßen. Mir war es wichtig mein Pferd gesund zu erhalten und so entschied ich mich für den klassischen Ausbildungsweg. (altklassisch, altkalifornisch mit iberischem Einschlag ;-) )

 

Genau dann als die Zeit durch die Schule knapp wurde und Rhondo gut reitbar war passierte es dass er plötzlich ein Sommerexzem bekam. Die Zeit um ihn zu beschäftigen fehlte immer mehr, das was blieb war die Pflege seiner Wunden. Auch meine liebe Reitbeteiligung fehlte bald die Zeit durch ihr eigenes Studium und mit Männern konnte Rhondo leider nicht sehr gut, also war die Reitbeteiligung von unserem zuverlässigen Stallburschen auch bald wieder aufgelöst.

Im Maturajahr entschloss ich mich also Rhondo zu verkaufen, da nach der Matura noch ein Studium vor mir lag und ich mich nicht in Lage gesehen habe ihn weiter zu behalten. Verkauft wurde er dann an eine Familie am Attersee die zu ihren beiden Hafistuten einen weiteres Pferd suchten. Erfreulich war, dass gleich im darauffolgenden Jahr das Exzem verschwunden war.

 

Heute überlege ich oft wie ich es anders hätte lösen können um Rhondo doch behalten zu können...